BABOONS: Gratulation zum Deutschen Cross Country Meistertitel 2010. Kannst Du uns kurz Dein persönliches Rezept für Deinen diesjährigen Erfolg erklären?
Simo Kirssi: Vielen Dank. Ja, das Rezept ist eigentlich einfach: Als Vertragsprofi habe ich einen klaren Auftrag. Ich muss die Rennen gewinnen, bei denen ich eingesetzt werde. Das kann man bei einer Serie mit einer hohen Leistungsdichte wie der Cross Country nur mit einem klaren, strukturierten Trainingsplan erreichen, der in einem bestimmten Rhythmus absolviert wird. Ich habe mich von Saisonbeginn an immer rechtzeitig auf das nächste Rennen vorbereitet, d.h. die Bodenverhältnisse, das Streckenprofil und auch die Fahrweise der anderen Topfahrer studiert. Eine Saison ist lang, und du musst einfach so konstant wie möglich fahren und vor allem unfallfrei. Als Profi musst Du das einfach als Deine tägliche Arbeit sehen, mit dem Ziel bis zum Jahresende Deinen Job sauber abzuliefern.
BABOONS: Welcher GCC-Lauf hat Dir dieses Jahr am besten gefallen?
Ich bin ja jetzt schon in meiner siebten GCC Saison und praktisch GCC Senior (lacht). In jedem Jahr hatte ich verschiedenen Favoriten, das kommt auch auf die Bodenverhältnisse an und natürlich auch auf meine Platzierung. In dieser Saison waren eigentlich alle Strecken in guter Erinnerung, aber wenn ich so nachdenke, hat mir Mernes besonders gut gefallen.
BABOONS: Welchen Anteil an Deinem Erfolg haben Dein Team / Dein Bike?
Simo Kirssi: Die drei wichtigsten Faktoren, um ein Rennen zu gewinnen, sind der Fahrer, das Bike und das Team. Ich kann nicht sagen, dass das eine oder andere wichtiger ist. Ich hab ein Spitzenteam und ein Spitzenbike. Auf beide kann ich mich hundertprozentig verlassen, das ist für mich das Wichtigste und somit kann ich auch 100 Prozent Vollgas geben.
BABOONS: Wie sehen Deine sportlichen Pläne für das Jahr 2011 aus?
Simo Kirssi: Dazu kann ich noch nichts Konkretes sagen. Mein Vertrag mit BMW läuft im Dezember aus. Ob es eine Verlängerung geben wird, entscheiden wir gemeinsam mit BMW in den nächsten Wochen. Immerhin sind wir seit sechs Jahren zusammen und haben viel gemeinsam erlebt, da hat sich eine Vertrauensbasis entwickelt. Klar, Cross Country Racing macht mir Spaß, und ich kann mir vorstellen, das noch ein oder zwei Jahre zu machen, egal ob hier in Europa oder Amerika. In den letzten Wochen haben zwar verschiedene Biketeams angeklopft, allerdings wäre auch ein Cockpit in einem Baja ProRace Car für mich sehr reizvoll. Mal schauen, Anfang September weiß ich mehr.