Die Favoriten geben in Walldorf den Ton an
Die Runde zwei der diesjährigen German Cross Country Serie ist auch für die Quads und ATV Geschichte. Diesmal wurde nach Walldorf, einem der absoluten Saisonhöhepunkte der Serie, geladen und natürlich war die Elite der Vierradfraktion wieder am Start.
In der Quad Pro Klasse war natürlich auch der amtierende GCC-Meister Max Freund wieder am Start. Der Quad Briel Yamaha Motors Germany-Pilot hatte schon in Sonneberg mit einer überragenden letzten Runde gezeigt, dass er den Titel in diesem Jahr definitiv verteidigen will. Allerdings sah es beim Start in Walldorf nach allem, nur eben nicht nach dem Willen zur Meisterschaft aus. Während sich die Profi Garde anschickte, die Walldorfer Waldprüfung unter die Räder zu nehmen, nahm sich Freund eine ungewollte Auszeit. "Die Maschine wollte einfach nicht anspringen, keine Ahnung warum", so Freund, der als Letzter auf die Strecke ging.
Doch der Schlüchterner weiss ja, wo der "Bediener" am Quad ist und gab mächtig Gas. Genug, um schon bald an der Spitzengruppe, bestehend aus Kevin Ristenbieter, seinem RMX-Racing Teamkollegen Nico Richter und Aufsteiger Richard Schmidt, ebenfalls vom RMX Racing Team, dran zu sein. Und Freund machte kurzen Prozess und ging recht schnell vorbei. "Wir mussten früh in Führung gehen und Max brauchte mindestens 20 Sekunden Vorsprung", so Teamchef Matthias Briel. Im Gegensatz zu den KTM-Piloten Ristenbieter und Richter, die Freund auf den Fersen waren, musste der Titelverteidiger tanken. doch das wurde mit Bravour erledigt. Das Tanken selbst dauerte nicht einmal fünf Sekunden und so hätte nur noch ein technischer Defekt den Sieg von freund gefährden können. "Diesmal lief alles glatt, nicht so, wie in der letzten Cup Saison, wo ich reichlich Pech hatte", so Freund. Der führt jetzt mit zwei Siegen und zehn Punkten Vorsprung vor Kevin Ristenbieter.Der war nach dem Rennen nicht wirklich zufrieden, musste sich aber eingestehen, das Freund diesmal klar der Bessere war.
Auch Richter verzog nach dem Rennen das Gesicht. allerdings nicht wegen dem Ergebnis, sondern vielmehr, weil die rechte Hand mit offenen blutigen Blasen ordentlich schmerzte. "Das Fahrwerk hat heute nicht funktioniert und ich selber habe auch überhaupt nicht meinen Rhythmus gefunden. Fakt ist mal, dass es eine schlechte Idee ist, erst morgens zum Rennen zu fahren, die Strecke abzulaufen und sich anzumelden, selbst wenn es nur eine Stunde Weg ist. Ich war um halb fünf schon unterwegs und als es an den Start ging war ich echt total platt."
Einer, der in Walldorf richtig Grund zu Lachen hatte war Andreas Parthen, Teamchef vom Gehrener Team Parthen. Das hatte in der ATV-Klasse nicht nur das Can Am Werksteam Germany, sondern auch die "Grizzly-Bande" vom Twood Team an den Start geschickt. Und am Ende des Rennens fanden sich auf den Plätzen eins bis vier nur Fahrer aus dem Parthen Team.
Keine Überraschung war der Sieg von Dirk Peter. Der ehemalige deutsche Enduro Meister war von Beginn an der Führende im feld und fuhr in einer anderen Liga. Mit seinem Speed war der Thüringer einmal mehr sogar eine Konkurrenz für die Fahrer der Sport-Quad-Klasse. Selbst der Umstand, dass Peter nach gut der Hälfte der Renndistanz mit defekter Lenkung und gebrochenem Antrieb unterwegs war ließ zu keiner Zeit einen Zweifel daran, dass der amtierende Meister und Titelverteidiger im ATV-Bereich eine Klasse für sich ist. Trotz der technischen Probleme stand am Ende ein souveräner Sieg zu Buche.
Platz zwei ging an Grizzly-Treiber Nico Wiesel. Der Bad Blankenburger - der sein Quad, aus welchem Grund auch immer - Prinzessin Lillifee getauft und pink lackiert hat - war von Beginn an gut unterwegs und konnte einmal mehr mit schnellen Rundenzeiten überzeugen. Dabei ging Wiesel kein bisschen "pink" zu Werke, sondern ließ es ordentlich krachen. Der zweite Platz mit deutlichem Vorsprung auf den drittplatzierten Michael Krambehr war die Belohnung.
Krambehr, der Meister des Jahres 2008 hatte einen richtig bescheidenen Start. "Mir hat die Elektronik der Can Am einen Streich gespielt." Die "Gelbe" sprang nicht gleich an, die Wegfahrsperre streikte und Krambehr tobte. Doch vom Ende des Feldes nahm der Hüne in Gelb die Verfolgung auf und stürmte zumindest wieder bis auf Platz drei nach vorn. "noch ein paar Runden mehr und ohne die Startpanne wäre sicherlich auch noch Platz zwei drin gewesen, gegen Dirk hatte heute aber keiner eine Chance", so Krambehr. Vierter im Bunde der Parthen-Bande war der Rudolstädter Torsten Harz. Der Autowerkstatt-Chef aus Rudolstadt fuhr sein bisher bestes Rennen, war lange auf Platz drei unterwegs und musste sich erst am Schluss seinem Teamkollegen geschlagen geben. "Das war heute wirklich ein tolles Rennen für mich, klar, Podium wäre was gewesen, aber ich freu mich über das Ergebnis", meinte Harz nach dem Rennen.
Bei den Sportfahrern gab es gleich am Start eine kleine Überraschung. Der dritte des Saisonauftakts, RMX-Racing-Team-Chef Florian Meier war ebensowenig am Start, wie sein Geschäftspartner und Teamkollege Andreas Rosenlöcher, der in der Pro-Klasse zum Saisonauftakt Fünfter war. Den beiden wurde einen Tag vor dem Rennwochenende das gemeinsame Geschäft "zwangsausverkauft" worden, sprich, die zwei wurden beklaut vom allerfeinsten. So waren die zwei, die durchaus beide in ihren Klassen Podiumschancen gehabt hätten zumindest als Gäste am Start.
Bester Sportfahrer war Max Kotz. für den lief es zwar zum Saisonauftakt nicht unbedingt zum "kotzen", aber mehr als Platz acht war nicht drin. Diesmal kam der Quadconnection-Pilot gut mit der Strecke klar und sicherte sich den sieg mit knapp 16 Sekunden Vorsprung vor Rene Staab, der mit den Plätzen drei und zwei nun das Gesamtklassement anführt. dritter in Walldorf wurde Alexander Vogt, der auch in der Gesamtwertung Dritter ist.