Die XC Guests und Juniors hatten in Walldorf sozusagen als Räumkommando gebucht. Die Mannen des MSC Walldorf hatten alles menschenmögliche getan, um die bei den meisten Fahrern sehr beliebte Strecke in einen Top-Zustand zu versetzen. Gegen die Wetterkapriolen der vergangenen Tage hatten Sie jedoch nichts entgegen zu setzen. Die Strecke war für das erste Rennen des Tages einfach tief aufgeweicht.
Dementsprechend versanken viele der Aktivisten buchstäblich im Walldorfer Schlamm. Kochende Kühler, völlig erschöpfte Racer, am Streckenrand geparkte Crosser und einige, die mit den Bedingungen sehr gut zu recht kamen, prägten das Bild auf dem weitläufig angelegten Areal.
Bei den XC Guests hatte mit Benjamin Hildebrand einer der Lokalmatadoren vom MSC Walldorf den besten Start und schob sich schon vor der ersten Kurve an seinen vor ihm stehenden Kontrahenten vorbei. Diesem Druck konnte er jedoch nur kurz Paroli bieten und fiel im Verlauf des Rennens um einige Positionen zurück.
Bastian Michel, derzeit noch im Studentendasein, hat für seine GCC-Aktivitäten ein entsprechend eng geschnürtes Budget-Paket. So mussten auch für Walldorf die schon etwas gealterten Pneus der vergangenen Monate herhalten. Wohl wissend, dass bei solchen Bodenverhältnissen neue Reifen einen eklatanten Vortriebsvorteil inne hätten. Es kam, wie es kommen musste, Michel musste dem Tribut zollen. Er stieg im Verlauf des Rennens einmal unfreiwillig von seiner Honda ab. Da die Honda ziemlich unglücklich in der Botanik landete, kostete dies auch noch das hintere Schutzblech. Sehr zum Leidwesen von Bastian Michel. Da die ersten drei Runden für Michel unwahrscheinlich schwer zu fahren waren, blieb Michel nichts anderes übrig, als zweimal ein unfreiwilliges Päuschen wegen körperlicher Erschöpfung einzulegen. Dennoch zeigte er sich am Ende mit seinem 35. Platz sehr zufrieden. Immerhin hatte er erfolgreich die zwei Stunden Renndauer durchgestanden.
Dasselbe Schicksal ereilte auch Jan Froede vom MSC Schefflenz bei den Junioren. Auch er legte seine KTM nach einem 4. Startplatz unfreiwillig weg. Bis er sich wieder aufgerafft hatte, waren zwei Kontrahenten an ihm vorbeigezogen. Bis zum Ende des Rennens konnte sich Froede in seiner Klasse wieder bis auf den 4. Rang vorarbeiten.
Bei den XC Guests hatte am Ende Lars Nonn vom Team Parthen als erster die Nase im Ziel. Mit gutem Start und einem gut eingeteilten Rennen hatte er sich diesen auch wohl verdient. Mit 2 Minuten Rückstand folgte Manuel Rüger auf Platz zwei und weitere 4 Minuten zurück Frank Zimmer auf dem 3. Platz.
Schon nach Halbzeit des ersten Laufs zeigte sich die Strecke in immer besserer Verfassung und hatte für die XC Beginners und XC Women fast schon ideale Bedingungen.
Dies nutzte die erfahrene GCC Pilotin Sally Böde vom Cross Team Böde auf Ihrer KTM für einen unangefochtenen Start-Ziel-Sieg aus. Von Runde zu Runde baute Sally Ihren Vorsprung kontinuierlich aus und lies Ihren Widersacherinnen Jessica Zimmermann (Suzuki) und Nina Kaas nicht den Hauch einer Chance auf den obersten Podestplatz. Jessica Zimmermann und Nina Kaas (Team KTM Musch) wiederum ließen sich die Plätze zwei und drei in diesem Rennen nicht mehr streitig machen. Die an dritter Position gestartete Davina Trost (KTM) vom MSC Frickenhausen musste sich den immer mehr aufkommenden Pilotinnen Margit Müller vom Team Parthen/MV Zella-Mehlis auf Yamaha und Marion Langenbach (Stefans´s Enduroshop) schließlich geschlagen geben und landete mit Ihrer Beta am Ende auf dem sechsten Platz.
Die Startreihenfolge bei den XC Beginners lautete Steve Schippel vom Team BBB, vor Marco Barthel und Hubertus Bubolz, alle auf KTM.
Denis Wieczorek vom Team Auto-Zentrale Erfurt kam auf den ersten Metern an ungefähr 15ter Stelle liegend, auf die Walldorfer Piste. Mit einer bravourösen Aufholjagd machte er Platz für Platz gut, um am Ende als erster die Zielflagge zu sehen. Mit Freude stellten die zahlreichen Zuschauer fest, dass mit erscheinen der Sonne die Strecke immer schneller abtrocknete. Die Piloten taten ein Übriges, um diesen Vorgang noch zu beschleunigen. Diesen Umstand machten sich Matthias Rebs von Apprilla Offroad/Team Kaiser und Udo Westphal vom MCA zunutze, Ihre zweiten und dritten Plätze nach Hause zu fahren.
Patrick Diller hatte auf seiner Kawasaki in den ersten zwei Runden noch erhebliche Probleme mit der Strecke und wollte nach einem Sturz im unteren Streckenabschnitt, den sogenannten Treppchen schon das Handtuch werfen. Denn seine Kawasaki wollte nach dieser Aktion partout nicht wieder die Arbeit aufnehmen. Er schaffte es dann aber doch, Motorrad sowie den inneren Schweinehund zu überlisten und sein Rennen, auf einem für die gegebenen Verhältnisse zufriedenstellenden 47. Platz nach Hause zu fahren. Stets nach dem Grundsatz „Hauptsache ins Ziel gekommen“.
Im letzten Lauf des Tages fanden die Piloten der XC Sport C, der Pre Seniors und Super Seniors eine nahezu ideale Strecke vor.
In der Sport C gingen nahezu 10 Piloten gleichzeitig in den ersten Streckenabschnitt. Nach 3 Runden lag Kevin Abele vor Christian Beyersdörfer und Jens Zimmer. Nach rund 90 gefahrenen Minuten ging Christian Beyersdörfer an Kevin Abele vorbei. Zimmer blieb weiterhin auf der 3. Position.
Abele fiel auf Platz 4 zurück. Kurz vor Ende des Laufs schob sich Motorenweitwurf-Europameister (Schefflenz 2009) Willi Hanisch auf Rang 2 vor.
In dieser Reihenfolge gingen die Piloten am Ende des Laufes durch den Walldorfer Ortema-Bogen.
Bei den Pre Senior Piloten gab schon wie in Sonneberg der für das KTM Team Musch fahrende Hans-Georg Bernhart von der ersten Minute mit den Ton an. Auch ein unfreiwilliger Boxenstopp durch die Rennleitung wegen eines nicht näher bekannten Vorfalls konnten Bernhart nicht wirklich von seinem Siegeswillen abbringen. Dieses Unterfangen kostete Ihn zwar erstmal die Führung, die er aber definitiv nicht aus den Augen ließ. Nach ungefähr 30 Minuten Renndistanz lag Michael Arndt in Führung, Marko Steffens und Hans-Georg Bernhart folgten auf dem Fuße. Bernhart läßt sich nicht mehr lange bitten und geht an Arndt vorbei. Zwischenzeitlich schob sich Olaf Noßmann auf Platz 3 vor. In Runde 10 hat Bernhart 1 Minute auf seine Widersacher herausgefahren. Souverän fährt er sein Rennen nach Hause und führt mit zwei Siegen deutlich in seiner Klasse die Meisterschaft an.
Die Super Seniors machen alles andere als Ihrem Namen Ehre. Keine Spur von Seniorentum ist bei Ihrem Treiben im Ring zu erkennen. Die „alten“ Jungs schrauben an den Gasgriffen, dass so manchem Sport C-ler Angst und Bange wird. Frank Storz führt nach 30 Minuten den Troß an, gefolgt von Jörg Albrecht mit 40 Sekunden Rückstand und weiteren 10 Sekunden dahinter Konrad Schneider. Gut eine Stunde später liegt immer noch Frank Storz auf der Eins, dicht gefolgt von Jörg Albrecht vom MSC Schefflenz. Zwischenzeitlich konnte sich der ebenfalls für den MSC Schefflenz startende Uli Körber auf Rang 3 vorschieben. Schlussendlich gehen Sie auch in dieser Reihenfolge durchs Ziel. Bei der anschließenden Siegerehrung kann man auch bei einem siegverwöhnten Uli Körber die Freude über einen 3. Platz bei einer Veranstaltung dieses Kalibers nicht verkennen.