Neues Jahr neues Glück!
Lauf 1: Wie in jedem Jahr beim ersten Rennen hieß es erst einmal, sich neu zu orientieren. Bekannte und auch neue Gesichter steckten zum Teil in schon fast zu Legenden gewordenen Outfits, wiederum andere trugen völlig neue MX-Wears und waren erst beim genaueren Hinsehen erkennbar.
Nichts dagegen hatte sich im Zeitplan und den einzelnen Rennläufen geändert, so dass beim ersten Rennen der Saison die XC Super Seniors an vorderster Front der Startlinien standen.
Auch der Start hätte vielen Rennen des letzten Jahres entsprechen können, wenn nicht Konrad Schneider statt einer Husaberg, eine KTM vom ZAP Racing Team Jakobi pilotiert hätte. Jedenfalls hielt ihn dies nicht davon ab, den Start in bewährter Manier zu dominieren.
Nur wenig später übernahm aber zunächst einmal Klaus Metzger vom MSC Schefflenz die Führung, während dahinter Jörg Albrecht auf der Enduro-Koch Husaberg den zweiten Platz zu seinem eigen machte, allerdings schon den nach einer OP wieder genesenen, schnellen Tschechen Otakar Kotrba (Team Zupin Motorsport), seines Zeichens Enduro-Weltmeister in den 90er Jahren, im Rücken hatte. Und dass der Tscheche wieder vollauf bei der Sache war, konnte man noch vor Ende der zweiten Runde sehen, in der er kurzerhand die Führung übernahm und diese bis zum Ende des Rennens auch nicht wieder abgab. Jörg Albrecht, der Seriensieger der letzten Saison musste am Ende rund 1:16 Minuten Rückstand auf Kotrba auf seinem Konto verbuchen, konnte aber Konrad Schneider auf dem dritten Platz knapp 3 ½ Minuten abnehmen. Klaus Metzger musste nach zehn Runden und dem bis dahin belegten vierten Platz sein Rennen ungeplant vorzeitig beenden. Diesen übernahm von da an bis ins Ziel Roland Elze vom Team Moto-Sport Sulzgruber im MC Augsburg. Nach mehrfachem Feindkontakt und entsprechenden Platzeinbußen erkämpfte sich Uli Körber (Körber Offroad Racing / MSC Schefflenz) schlussendlich noch den verdienten fünften Rang im Rennen der XC Super Seniors. Kontinuierlich arbeitete sich auch Michael Böde (Cross Team Böde) Platz um Platz nach vorne und beendete hinter Körber auf Platz sechs das Rennen. Die weiteren Plätze gingen an Jörg Steenbock (Husaberg XCC-Team), Helfried Höfer (MSTC Gembdental), Andreas Mosert (KTM Team Musch) und Thomas Burghause.
In der Klasse XC Guests gab zunächst Michael Arndt (KTM Deutschland), der im letzten Jahr noch unter den Pre-Seniors weilte, den Ton an. Doch schon in der zweiten Runde setzte sich Tobias Balzer auf seiner Suzuki vor den älteren, aber immer noch schnellen KTM-Kollegen. Im weiteren Verlauf musste sich der anfänglich auf Position zwei liegende Stefan Dietzel (Porn-Suspension.de / Team Parthen) den Piloten Christoph Hackel (ADAC Hessen-Thüringen e.V. / Team Engel), Björn Heimer (Enduro Fleischer / MC Mek) und Michael Arndt beugen, wobei diese wiederum in einem Kampf um Platz zwei entbrannt waren, der am Ende dann aber doch wieder in Stefan Dietzel´s Hände fiel, während Michael Arndt zwischenzeitlich Tobias Wittek (Automarkt Immelborn) und Nico Reif passieren lassen musste und damit am Ende Rang fünf mit nach Hause nehmen konnte. Björn Heimer und Christoph Hackel hatten derweil gegen Kevin Helbig das Nachsehen und passierten als Siebter und Achter die Ziellinie im ersten Lauf in Triptis. Die verbliebenen Plätze neun und zehn belegten schlussendlich Rico Eibisch (MSC Krauschwitz) und Steve Kreussel (MC Veilsdorf).
Die lange Zeit unter den Topten fahrenden Piloten Chris Achselstetter (MSC Walldorf/Werra / Team Parthen) und Peter Zink mussten sich nach kleineren Fehlern auf der Strecke am Ende dann doch nur mit den Plätzen dreizehn und siebzehn begnügen, während viele andere die Zielflagge aufgrund von Stürzen und techn. Defekten erst gar nicht zu Gesicht bekamen.
Lauf 2: Im zweiten Lauf standen die XC Beginners vor der Damenklasse XC Women. Wie schon in den vergangenen Jahren waren auch dieses Jahr in der Klasse der Beginners viele neue Namen zu lesen. So setzten sich beim Start schon einmal Steve Haschke (ZAP Racing Team Jakobi) und Thomas Beyersdörfer vom MC-Veilsdorf e. V. eindrücklich in Szene. Während Steve zunächst bis zur fünften Runde auf dem ersten Platz blieb, wurde Thomas Beyersdörfer bis an die 31. Position zurück gereicht. Platz eins hatte nun Florian Klose inne, während hinter Haschke mit Thomas Novek Abe ein alter Bekannter vom MSC Schwabhausen im Team Parthen unterwegs war. Wenig später konnte sich Abe auch noch Platz zwei unter den Nagel reißen, musste diesen dann aber wieder an den von hinten anrückenden Andreas Wagner (haertl-moto.de) abtreten. Robin Rexhäuser (Team Stopfel) und Tommy Bernhardt beanspruchten unterdessen kurze Zeit später die Plätze dahinter. Nachdem gegen Rennmitte die meisten Piloten ihren obligatorischen Boxenstopp hinter sich gebracht hatten, sortierte sich das Feld zunehmends wieder ein. Vorne blieben nach wie vor Florian Klose, Andreas Wagner und Thomas Novek Abe, während sich nun dahinter Frank Thurm, Alexander Knoll (ZAP Racing Team Jacobi) und Fred Limpert vom MSC Walldorf/Werra einreihten.
In den nachfolgenden Runden ging zuerst Thurm an Abe und nur wenige Kurven weiter Andreas Wagner am bis dahin führenden Florian Klose vorbei. Für Fred Limpert endete das Rennen an dieser Stelle mit elf gewerteten Runden.
Klose konterte jedoch erneut und ließ sich dann bis zum Ende des Rennens nicht wieder die Butter vom Brot nehmen und gewann mit 1:22 Minuten Vorsprung vor Andreas Wagner und Frank Thurm. Thomas Novak Abe und Tommy Bernhardt (Fun-Sports-Factory) folgten auf den Plätzen vier und fünf, während der sechste Platz von Marcel Schramm, einem weiteren ZAP Racing Team Jacobi Piloten erkämpft wurde.
In der Klasse der XC Women herrschte wie schon im letzten Jahr eine schon sprichwörtliche Dominanz einer bekannten jungen Dame . Keine andere wie die Vorjahresfavoritin Sally Böde vom Cross Team Böde bestimmte das Geschehen an der Front vom Start weg bis zum Überqueren der Ziellinie. Zu keinem Zeitpunkt des Rennens hatte auch nur eine Ihrer Konkurrentinnen den Hauch einer Chance, Sally überhaupt nahe zu kommen und dass, obwohl sie eher etwas geruhsamer unterwegs war als sonst, da sie geplant hatte, auch im anschließenden XC Sport C-Lauf noch einmal an der Startlinie zu stehen und somit insgesamt vier Stunden Renneinsatz an einem Tag zu absolvieren hatte.
Ebenso fest im Griff hatte Margit Müller (Team Parthen / MV Zell-Mehlis) den zweiten Platz, allerdings mit ständig zunehmendem Abstand zu Sally Böde und einem ärgerlichen Missgeschick in der letzen Runde, das sie dann noch den schon sicher geglaubten zweiten Platz kostete.
Kurzzeitig konnte sich Lena Schneider (AMC Bad Windsheim / Team Kolb) den dritten Platz dahinter erstreiten, bevor sie bis auf Rang sechs zurückfiel. Nina Buchholz (Buchholz Endurosport / AMC Sonnefeld), Davina Trost (marxparts by Mefo Sport) und Janina Seeber vom AMC Bad Windsheim im Team Jenotec belegten in dieser Zeit die Plätze drei bis fünf. Im weiteren Verlauf setzte sich Janina Seeber mehrmals vor Lena Schneider, wurde aber jedes Mal wieder von ihrer Konkurrentin nieder gerungen. Am Ende blieb das bessere Ende bei Lena Schneider und dem zweiten Platz, während Janina Seeber noch den dritten Platz vor Margit Müller ins Ziel retten konnte. Den fünften Platz hingegen ließ sich Nina Buchholz von Stefanie Hausmann (MSC Amtzell / MSC Frickenhausen) und Davina Trost nicht mehr streitig machen.
Lauf 3: Im letzten Rennen des Tages hatten noch die XC Juniors und die Klasse XC Sport C ihr Stelldichein. An der ersten Startreihe nahmen die Junioren mit ebenfalls einigen neuen Gesichtern vor den Piloten der Klasse Sport C Aufstellung.
Mit einem vorzüglichen Start setzte sich Sören Vollhardt (MC Oberwiera/KTM Feist/Bergert HT-Team) auch sogleich vor den Rest des Feldes, gefolgt von William Karsch aus Schweden (Helsingborgs MCK / Team Yamahacenter Helsingborg). Noch in der ersten Runde schob sich mit Lukas Reichstein aber ein alter Bekannter zwischen die beiden Neulinge. Dahinter folgte mit Yanik Spachmüller (KTM Team Musch) ebenfalls ein bekannter junger Pilot aus der letztjährigen Wild Childs-Serie.
Mit fortschreitender Renndauer kam Luca Pepe Menger (ZAP Racing Team Jakobi) immer weiter nach vorne und fand sich kurz vor den anstehenden Boxenstopps auf dem dritten Rang hinter Sören Vollhardt und Lukas Reichstein, aber schon vor dem Schweden William Karsch. Nur kurze Zeit später schnappte sich Lucas Reichstein die Führung und verwies Vollhardt erst einmal auf den zweiten Platz. Robert Domschke agierte unterdessen auf Rang fünf vor Maximilian Müller vom MSC Pfatter, der dank beherztem Dreh am Gasgriff seiner Suzuki einige Kurven später bis auf Rang vier nach vorne fuhr. Lucas Reichstein und Sören Vollhardt tauschten im weiteren Verlauf noch mehrmals die ersten beiden Plätze, ehe gegen Ende des Rennens Lukas Reichstein seinen Vorsprung permanent ausbaute und den Sieg sicher nach Hause fuhr. Auf den Plätzen drei bis sechs kämpften derweil Luca Pepe Menger, Maximilian Müller, William Karsch und Nico Maier (MSC Betra/ MRS Racing) verbissen um jeden Zentimeter. Der Zieleinlauf gestaltete sich dann schließlich nach mehrfachen Positionswechseln in der oben genannten Reihenfolge.
Bei den Sport C Piloten machte Marco Jung (Team Schnell Mued, MSC Laubuseschbach)mit dem besten Start zwar einen guten Anfang, kam dann aber lediglich sieben Runden weit und hatte damit wohl eher ein schlechtes Ende an diesem Tag erwischt. Schon deutlich besser lief es für die nachfolgenden Piloten Mathias Polster und Thomas Oberndorfer (Team TM Racing, Gindert Race n`Fun). Sie sahen immerhin am Ende an fünfter bzw. 33. Position liegend die Zielflagge. Das Rennen an der Front machten aber zunächst Robert Eschrich und Marcus Kugler (Team Enduro Fleischer). Mit großen Schritten näherte sich von hinten jedoch Sally Böde, die an diesem Tag bereits zum zweiten Mal im Sattel ihrer KTM saß und damit schon zwei Stunden Rennzeit bei den Damen hinter sich hatte. Nach rund zwanzig Minuten hatte sich Sally zwischen Robert Eschrich und Marcus Kugler auf Platz zwei gesetzt. Weitere fünf Minuten später führte Sally das Feld an und zeigte der versammelten Männerwelt, was Cross Country fahren heißt. Nach rund einer ¾ Stunde verschwand plötzlich Sally von der Ergebnisliste. Irgendwo im tiefen Wald hatte sich Sally kurzzeitig vom Motorrad verabschiedet und machte Bekanntschaft mit dem Triptiser Sand, eine für Sally´s Verhältnisse eher seltene Ausnahme. Mit Hilfe eines freundlichen Mitfahrers fand sich Sally einigermaßen schnell wieder auf dem Motorrad und konnte, wenn auch noch nach Luft ringend, ihre Fahrt fortsetzen. Bei der Zeitnahme ging man nun davon aus, dass Sally ausgefallen war, da sie nicht in der gewohnten Zeit wieder bei der Zählstelle erschien. Kurzerhand wurde Sally jedoch danach wieder mit den nachgeführten Zeiten in die Ergebnistabelle eingefügt. Von da an bestimmte sie erst einmal wieder das Bild an der Front der Klasse Sport C, wenngleich ihr aufgebauter Vorsprung aufgrund des kleinen Missgeschicks rasant zusammen geschmolzen war und mit Jan Böhm (AMC Sonnefeld) ein ernsthafter Konkurrent auf den zweiten Platz aufgerückt war. Auf den dahinter liegenden Plätzen agierten unterdessen Robert Eschrich, Matthias Polster und Martin Stötzer.
Rund dreißig Minuten vor Schluss ging Jan Böhm schließlich an Sally Böde vorbei, die aufgrund heftiger Blasen an den Händen etwas den bis dahin vorgelegten Speed zurücknehmen musste. Schon im Rennen davor gab es ein kleines techn. Problem mit einem Dichtring an ihrem Motorrad und so wurde in der Hektik der Reparatur vergessen, bis zum anstehenden zweiten Rennen die üblichen Vorbereitungen zu treffen, was letztendlich dann auch zu den Blasen geführt hatte, die Sally etwas einbremsten. So gelang es auch dem noch einmal angreifenden Martin Stötzer zuerst am dritten Robert Eschrich und dann noch in der letzten Runde Sally Böde auf dem zweiten Platz abzufangen, während die Plätze fünf und sechs an Matthias Polster und Dennis Büttner vom Team Parthen gingen.
Trotz der Blessuren sah man bei der Siegerehrung eine strahlende Sally, die den Pokal für Ihren dritten Platz in der Klasse XC Sport C freudig entgegen nahm und somit eine wahrlich meisterliche Leistung im ersten Rennen der diesjährigen GCC abgeliefert hatte.
Created by Rudolf Schuler
Baboons Press