Sieger der XC Sport B verpasst Auftritt auf dem Treppchen
Wie üblich hatten im vorhergehenden Lauf die Quadiaten alles auf der Strecke platt gewalzt, was unter deren Räder gekommen war. Im Prinzip also ganz gute Vorrausetzungen für die schnellen Piloten der Klasse XC Sport A und XC Sport B. Allerdings sollten auch diese Jungs mit dem Staub der Marisfelder Strecke so Ihre Probleme haben. Dass die Strecke teilweise eher aus Beton denn normaler Erde zu bestehen schien, machte die Sache für die meisten Piloten nicht einfacher. Mit die besten Voraussetzungen sollten also die Piloten haben, die beim Start ganz vorne im Feld unterwegs sein würden.
Dies sagte sich vermutlich auch Marco Pfeiffer (KTM) vom MRS Racing Team des MSC Wieslauftal. Denn vom ersten Meter an setzte er sich vor das restliche Feld der XC Sport B Probanden. Noch folgen konnte ihm zu diesem Zeitpunkt Kevin Rost vom Team GasGas Kadelack an zweiter Position. Direkt dahinter mit ebenfalls noch brauchbaren Sichtverhältnissen Marcel Kößel (KTM) vom MSV Fambach/Team Bauerschmidt. Schon mit einigen Metern Abstand und in der ersten Staubwolke verschwindend, folgte Jonas Bezold (Yamaha) vom Team JeNoTec/Motostuff des MSC Fränkische Schweiz. Auf den weiteren Plätzen dahinter lagen Michael Luther (RS Racing Team, Husquarna), Florian Kempf (MC Veilsdorf, KTM), Robert Eisenhardt (Team Jakobi, KTM), Mike Mischlich (Quad Factory Kuhn/ASS Tough Racing Team, KTM), Tobias Wittek (MC Laudenbach, KTM) und schließlich Andy Beyer vom Team Bieberbach auf KTM.
Nach rund 7 ½ Minuten kehrte Marco Pfeiffer als Erster aus Runde 1 zurück. Jonas Bezold konnte während dieser ersten Runde an Marcel Kößel und Kevin Rost vorbei gehen, während Rost weiter und weiter zurück fiel. Michael Luther verbesserte sich ebenfalls um zwei Plätze weiter nach vorne und beendete Runde eins an 3. Position. Richtig Boden gut gemacht hatte in der ersten Runde Andy Beyer vom Team Bieberbach. Nicht weniger als 6 Plätze kämpfte sich der Lokalmatador nach vorne und lag bei der ersten Durchfahrt durch die Zählstelle damit auf dem 4. Platz.
Auch in der darauf folgenden Runde ließ Andy Beyer keinen Zweifel daran aufkommen, dass er das Rennen nur zu gerne gewinnen wollte. Erneut schob er sich zwei weitere Plätze nach vorne und lag nun schon an Position 2. Dem Führenden Marco Pfeiffer war es zu diesem Zeitpunkt allerdings schon gelungen, 40 Sekunden zwischen sich und seine Widersacher zu legen. Eine Hürde, die für Andy Beyer nicht ohne weiteres zu knacken sein sollte. Mike Mischlich war ein weiterer Aspirant, der für einige Turbulenzen im Feld sorgte und bis Ende der 2. Runde ebenfalls einige Platzierungen gut machte. Am Start noch an Position 8, zählte sein Transponder bei Durchfahrt der Zählstelle die 3. Position für ihn im Feld der XC Sport B. Jonas Bezold und Kevin Rost hatten zwischenzeitlich zunehmend an Boden verloren. Rost ging noch als 14ter und Bezold gar nur als 21ter nach Ende der 3. Runde durch die Zählstelle oberhalb der Boxengasse.
In den nachfolgenden Runden blieb es auf den zwei vorderen Plätzen ohne weitere Veränderungen. Marco Pfeiffer vor Andy Beyer hieß es auch in der 51. von insgesamt 120 Minuten Renndauer. An der Position 3 fand sich allerdings nun Marcel Kößel vom MSV Fambach auf seiner KTM. Dieser war dann auch der erste Pilot, der nach annähernd einer Stunde Fahrzeit die Box aufsuchte. Sprit in den Tank, eine Pulle voll Wasser in den Nacken und schon war er auch wieder unterwegs zurück auf die Strecke. Schlag auf Schlag folgten Marco Günther und Ronny Eichhorn in der Box zum Sprit fassen und der obligatorischen Schnellerfrischung mit einem Schuss kühlendem Wasser in Hals und Nacken.
In der 78. Minute fand sich Marco Pfeiffer in der Box ein. Lediglich eine neue Brille avisierte Marco Pfeiffer bei seinem Team und ohne auch nur einen Tropfen Sprit zu fassen war er flux wieder zurück auf der Strecke an seinem ihm bis dahin angestammten Platz, ganz vorne im Feld. Nachdem alle in der Sport B vorne liegenden Piloten ihren Stopp in der Box abgeschlossen hatten, stellte sich bei der nächsten Zählstellendurchfahrt die alte Reihenfolge wieder ein. Marco Pfeiffer mit 25 Sekunden Vorsprung vor Andy Beyer und mit annähernd gleich viel Abstand Marcel Kößel dahinter.
In den letzten verbleibenden 25 Minuten des Rennens versuchte Andy Beyer zwar noch einmal auf den nach wie vor enorm schnell fahrenden Marco Pfeiffer aufzuschließen, konnte diesem aber nicht wirklich viel von seinen 50 Sekunden Vorsprung abgewinnen. Pfeiffer fuhr seinen zu jeder Zeit ungefährdeten Start-Ziel-Sieg bravourös nach Hause. Beyer musste sich an diesem Tag vor seinem Heimpublikum mit Platz zwei zufrieden geben. Marcel Kößel ließ auch auf der Position 3 nichts mehr anbrennen und fuhr diesen Platz überlegen nach Hause.
Während im Feld vorne die Positionen schon einige Runden vor Schluss bezogen waren, setzte Jonas Pezold noch einmal zum Angriff auf das Treppchen an. Einige Runden mehr und es wäre ihm durchaus geglückt. So aber musste er sich schließlich dann doch mit Rang 4 begnügen. Der Endstand des Rennens gestaltete sich schlussendlich folgendermaßen:
1. Marco Pfeiffer (MRS Racing Team/MSC Wieslauftal, KTM), 2. Andy Beyer (Team Bieberbach, KTM), 3. Marcel Kößel (MSV Fambach, Team Bauerschmid, KTM), 4. Jonas Bezold (Team JeNoTec/Motostuff/MSC Fränkische Schweiz, Yamaha), 5. Mike Mischlich (Quad Factory Kuhn/ASS Tough Racing Team, KTM), 6. Maik Thumser (KTM Team Jakobi/MX Point.de), 7. Mike Langguth (MC Veilsdorf/RS-Racing-Team,Husquarna), 8. Michael Luther (RS-Racing-Team, Husquarna), 9. Robert Eisenhart (KTM Team Jakobi Gotha, KTM), 10. Danny Scarbata (Team Parthen, Yamaha).
Auf dem Siegertreppchen konnten wir den Sieger Marco Pfeiffer allerdings bei der späteren Siegerehrung nicht strahlen sehen. Marco hatte schlichtweg versäumt rechtzeitig zur Siegerehrung zu erscheinen, um dort seinen Pokal in Empfang zu nehmen. Das Siegerfoto musste mit einem leeren Podestplatz an oberster Stelle erfolgen.
Nicht minder spannend ging es im Rennen der XC Sport A Piloten zur Sache. Marco Günther vom KTM-Team Jakobi/MSTC Gembdental e. V. im ADAC auf seiner KTM ging ebenfalls davon aus, an vorderster Stelle die besten Rennvoraussetzungen zu haben und setzte dies auch dementsprechend entschlossen in die Tat um. Direkt dahinter gesellte sich Robin Graube vom GasGas Kadelack Team und Torsten Heinze, ebenfalls vom Team Jakobi auf KTM. Als 4ter aus dem Wald auf die kurze Gerade vor der Spitzkehre zur Strecke kommend, Kevin Romschinski vom KTM Sarholz Racing Team. Aus der von den vorbei gepreschten Piloten erzeugten Staubwolke tauchten als nächstes Sandro Bürger vom RS-Racing-Team und Walther Schneider vom Team wwp-racing auf. Torsten Heinze verschwendete jedoch keine Zeit und setzte sich noch Ende der ersten Runde auf die 1. Position. Sandro Bürger hatte dasselbe Ansinnen wie Torsten Heinze, schaffte aber bis zur Zählstelle nicht mehr als Platz 2. Marco Günther musste sich derweil erst mal mit der 3. Position anfreunden.
Am Ende der 3. Runde hatte Torsten Heinze nach wie vor ganz vorne das Sagen, Markus Tolksdorf vom Team Parthen hatte allerdings zwischenzeitlich kräftig aufgeholt und besetzte die 2. Position. Marco Günther hielt weiterhin auf der Drei inne, Arne Mörsch (Team Parthen) riss sich den Platz dahinter unter den Nagel. Bürger rutschte auf die 5. Position ab, schon bedrängt von Uli Spichal vom Team Cycle-Service, auf KTM-Material unterwegs. In den darauf folgenden Runden konnte zeitweise nicht mal mehr die eigene Hand vor Augen im Talkessel von Marisfeld ausgemacht werden, geschweige denn welcher Pilot gerade wo unterwegs war.
Nach etwas mehr als 50 Minuten, kurz vor den anstehenden Boxenstopps, war an der Zählstelle Marco Günther als Erster der Sport A Piloten auszumachen. Torsten Heinze zu diesem Zeitpunkt mit rund 20 Sekunden zurück. Dritter im Bunde, Arne Mörsch. Etwas mehr Zeit als seine Kollegen brauchte Arne Mörsch bei seinem Stopp in der Box, ohne dabei jedoch nach der anschließenden Rückkehr auf die Strecke auch nur einen Platz abgegeben zu haben.
Tilmann Pusch vom BMW-Touratech Racingteam konnte kurz nach der 80. Minute in die Phalanx der ersten Drei einbrechen und verwies Arne Mörsch damit auf Position 4. Arne Mörsch ließ dies allerdings nur zu ungern auf sich sitzen und konterte nur wenige Minuten später. Rund 25 Minuten vor Rennende war dann die vorherige Reihenfolge wieder hergestellt. Heinze, 30 Sekunden vor Günther und dahinter wieder Arne Mörsch mit etwas Respektabstand.
In der 85. Minute holt sich der BMW-Touratech-Pilot Rolf Epting noch schnell einen Satz neue Handschuhe plus Brille ab, die ihm anscheinend etwas Probleme bereitet hatten.
Bei Rundenzeiten von rund 7 ½ Minuten sollten damit für Torsten Heinze noch 3 offene Runden anstehen in denen er allerdings nichts mehr anbrennen ließ. Arne Mörsch dagegen blies zum Angriff auf den noch in Reichweite liegenden Marco Günther. Kurz vor Ende des Rennens setzte Mörsch seinen Plan in die Tat um und lies Marco Günther mit 1 ½ Sekunden Rückstand auf der 3. Position hinter sich durchs Ziel gehen. Auf den weiteren Plätzen folgten Markus Tolksdorf, Kevin Romschinski und Walther Schneider.
Der Endstand des Rennens auf den ersten 10 Plätzen lautete schließlich:
1. Torsten Heinze (Team Jakobi, KTM), 2. Arne Mörsch (Team Parthen/MSC Rudolstadt), 3. Marco Günther (Team Jakobi/MSTC Gembdental e. V. im ADAC, KTM), 4. Markus Tolksdorf (Team Parthen, Yamaha), 5. Kevin Romschinski (KTM-Sarholz-Racing-Team, KTM), 6. Walther Schneider (wwp-racing, Yamaha), 7. Martin Glöckner (K&P Zweiradtechnik, Yamaha), 8. Uli Spichal (Cycle-Service, KTM), 9. Gerhard Rheinfelder (HMF Würzburg, KTM), 10. Manuel Günster (Schroth Motorräder, Beta)
Auch bei den XC Sport A Piloten wollte einer der Treppchenanwärter seinen Pokal nicht vor den Zuschauern in Empfang nehmen. Hier blieb beim Siegerfoto der zweite Platz, errungen von Arne Mörsch einfach leer.