Wie aus dem letzten Jahr bekannt wurde der Zeitplan in Schefflenz gegenüber den vorhergehenden Rennen in Bezug auf die Meisterschaftsehrung drastisch geändert. Damit am Abend nahezu alle Klassen geehrt werden konnten, fanden am Samstag nicht weniger als 4 Rennläufe mit insgesamt 12 Klassen statt. Und selbst der Wettergott hatte sich für die Veranstaltung beschwören lassen und schickte als Botschaft traumhaftes Spätsommerwetter mit viel Sonne und etwas frischem Wind nach Schefflenz. Von Regen blieb das Saisonfinale zum Glück gänzlich verschont. Dies hatte zwar zur Folge, dass es etwas staubig bei den einzelnen Rennen zuging, der Wind jedoch stets dafür sorgte, dass sich die Schwaden stets schnell wieder verzogen. Wenn auch die Strecke an einigen Stellen hart wie Beton, war sie dennoch bestens befahrbar.
Um organisatorisch das Plansoll des ersten Tages bewältigen zu können, gingen im ersten Rennen nicht weniger als 4 Klassen etwas zeitversetzt an den Start. Die XC SuperSeniors waren dann auch die ersten, die auf den Schefflenzer Kurs losgelassen wurden. Konrad Schneider vom Team Ortema war der Erste, der sich am Start auf und davon machte. Nur Sekundenbruchteile später setzte sich Jörg Albrecht vom Körber Offroad Racing Team in Bewegung und klemmte sich an Schneiders Hinterrad. Dritter im Bunde war Uli Körber, ebenfalls für das Körber Offroad Racing Team unterwegs. Er fegte wenige Meter hinter Schneider und Albrecht die erste lange Auffahrt nach dem Start hinauf. Direkt dahinter positionierte sich Ulf Rochna vom East West Racing Team mit einem ebenfalls hervorragenden Start. Frank Storz (MSC Walldorf/Team Parthen) und Jürgen Mosch vom Sommer Racing Team stellten wenige Zentimeter dahinter den Begleitschutz Rochna´s.
Da Albrecht schon in Mühlhausen nach dominierender Saison die Meisterschaft für sich entschieden hatte und auch Körber ebenfalls seit der letzten Veranstaltung als Vizemeister fest stand, ging es den Beiden in Schefflenz in erster Linie lediglich noch darum, bei der Heimveranstaltung ein entsprechend gutes Resultat einzufahren.
Bei den unmittelbar danach startenden XC Juniors hatte der ebenfalls schon als Meister feststehende Paul Roßbach vom MSC-Alzey/KTM-Stega-Racing-Team den besten Start. Ein paar Meter dahinter folgte Lokalmatador Jan Froede vom MSC Schefflenz im Team Körber Offroad Racing und Chris Roth vom RoBo Racing Team Germany. Die weiteren Plätze gingen an Marlon Schulte-Tigges (Sommer Racing Team), Patrick Sulz MSC Betzweiler-Wälde) und Yannik Mosch, ebenfalls vom Sommer Racing Team.
Die XC Beginners und XC Women gingen wenige Sekunden später gemeinsam auf ihre Reise, wobei die Damen allerdings hinter dem Feld der Beginners zum Start aufgestellt waren. Ergo waren die Damen im Starterfeld erst weiter hinten anzutreffen. Ganz vorne war Mathias Rebs von Aprilia Offroad im Team Kaiser der Erste, der den kleinen Hang unter die Stollen nahm. Einige Meter zurück folgte Steve Schippel vom Team Bieberbach und David Gärtlein vom Team KTM Jakobi. Aber schon wenige Meter weiter setzte sich Christopher Schellhorn an die Position vor Gärtlein. Um Position fünf stellte sich schon der erste Fight zwischen Benjamin Schmidt (Burning Burn Racing) und Alexander Zimt (MSC Spalt) ein. Silvio Zanke vom Team Hornik nahm diese Angelegenheit vom Platz dahinter in Augenschein.
Nina Kaas vom KTM Team Musch war dann auch die erste der Damen, die im restlichen Pulk der Beginners auftauchte, gefolgt von ihrer schärfsten Konkurrentin Sally Böde vom gleichnamigen Cross Team Böde.
Die letzten Piloten dieses Laufes waren einige Gaststarter, die außerhalb der Wertung am Rennen teilnahmen. Daniel Köck war der Mann, der in dieser Riege zunächst vorne weg fuhr. Dahinter folgten Christos Polisidis und Matthias Gohlke vom Team Stopfel.
Bei den Super Seniors beendeten Albrecht und Körber schon in Führung liegend ihre erste Runde, während die Gaststarter gerade erst mal den Blicken der Zuschauer nach dem ersten Sprunghügel entschwunden waren. Konrad Schneider musste sich schon mit etwas Abstand und nun Platz drei zufrieden geben. Einfach zu schnell waren die beiden Körber Offroad Piloten an diesem Tag. Während des ganzen Rennens änderte sich daran auch nicht das Geringste mehr. Albrecht war schnellster Mann in allen 4 gestarteten Klassen während des gesamten ersten Laufes. Erst auf den Plätzen 4 bis 10 ergaben sich während des Rennverlaufes ständig wechselnde Positionsbesetzungen.
Letztendlich liefen die Piloten in nachstehender Reihenfolge im Ziel ein:
1. Jörg Albrecht (MSC Schefflenz, Körber Offroad Racing, KTM), 2. Uli Körber (MSC Schefflenz, Körber Offroad Racing, KTM), 3. Konrad Schneider (Team Ortema, Yamaha), 4. Jürgen Mosch (Sommer Racing Team, KTM), 5. Frank Storz (MSC Walldorf Werra / Team Parthen, Yamaha), 6. Günther Fluhrer (AMC Bad Windsheim/Yamaha Team Kolb, Yamaha), 7. Alfred Wechsler (Enduroclub Weissenburg, Honda), 8. Wolfgang Retter (MSC Schefflenz / Team Herbalife, Yamaha), 9. Reinhold Lengenfelder (MSF Burgwindheim, Honda) und auf Position zehn Nico Braun vom Team KTM Körber auf KTM.
Bei den Junioren konnte Jan Froede vom MSC Schefflenz im Körber Offroad Racing Team kurz nach dem Start zunächst mal am Führenden Paul Roßbach vom MSC Alzey / Stega-Racing Team vorbeiziehen. Roßbach konterte jedoch innerhalb weniger Minuten und gab von nun an die Spitze im Feld nicht mehr ab. Jan Froede sicherte ebenfalls Platz 2 erfolgreich gegen Chris Roth vom RoBo Racing Team Deutschland ab, der dadurch am Ende mit Platz 3 belohnt wurde. Tino Scheufler (MSC Schefflenz) hielt lange Zeit Platz vier inne, bevor er im weiteren Verlauf auf Position 6 zurückfiel und sich in den letzten Runden doch noch Platz 5 zurück erobern konnte. Auf Platz fünf war Patrick August (MSC-Mölln) lange Zeit wie festgenagelt, ehe er gegen Ende des Rennens noch einen weiteren Platz nach vorne fahren konnte. Lukas Kehl, ein weiterer Fahrer vom MSC Schefflenz/Hot-Stuff-Racing war zu Anfang auf Position 7 unterwegs, behielt diese auch einige Zeit inne, bevor er am Ende bis auf Position 12 zurück gereicht wurde.
Die TopTen lautete damit am Ende der 120 Minuten:
1. Paul Roßbach (MSC Alzey/Stega-Racing Team, KTM), 2. Jan Froede (MSC Schefflenz / KTM Körber Offroad Racing, KTM), 3. Chris Roth (RoBo Racing Team Germany, KTM), 4. Patrick August (MSC-Mölln, KTM), 5.Tino Scheufler (MSC Schefflenz, KTM), 6. Tizian Fleisch (Team MX Heaven / MSC Sandhausen, Honda), 7. Julian Donnecker (Motorrad Donnecker, KTM), 8. Nils Reisinger (Team Schnell-Müd / MC Mengerskirchen, KTM), 9. Maximilian Hasenwinkel (GMC-Güntersleben / Tolksdorf Racing-Produkts), 10.Bendix Fehl (KTM).
Bis auf den von Anfang an vorne liegenden Mathias Rebs vom Aprilia Offroad / Team Kaiser ging es in der Beginners Klasse relativ turbulent zu. Ständig änderten sich die Positionen im gesamten Feld. Christopher Schellhorn, lange Zeit auf Platz 2 unterwegs, schied nach 8 Runden aufgrund eines Sturzes aus. Anfangs nur auf Platz 13 unterwegs, machte Christian Schiemer vom Team MW Racing Parts mächtig Druck und arbeitete sich während des Rennens bis auf Platz 2 nach vorne. In der letzten Runde musste er jedoch nach Feindberührung und danach hängen gebliebenem Gasschieber unfreiwillig von seiner Yamaha. Bis er sich wieder im Sattel befand, waren David Gärtlein (KTM Team Jakobi) und Tim Schmidt vom Team Bieberbach wieder an ihm vorbei geschlüpft. Steve Schippel, ebenfalls für das Team Bieberbach unterwegs konnte nach seinem guten Start das Tempo ganz vorne nicht mitgehen und fiel im Verlauf des Rennens Position um Position zurück und musste sich am Ende lediglich mit Rang 10 zufrieden geben.
Nach 16 gefahrenen Runden lautete der Endstand bei den Beginners wie folgt:
1. Mathias Rebs (Aprilia Offroad / Team Kaiser, Aprilia), 2. David Gärtlein (KTM Team Jakobi,KTM), 3. Tim Schmidt (Team Bieberbach, KTM), 4. Christian Schiemer (MW Racing Parts, Yamaha), 5. Marvin Möhler (MW Racing Parts, Yamaha), 6. Mathias Matuszak (Bavaria A-Team, Honda), 7. Simon Mauser (MPS-Racing-Team, Husqvarna), 8. Alexander Zint (MSC Spalt, Honda), 9. Marius Steege (MSC Rudolstadt, Kawasaki) und auf Position 10 Steve Schippel vom Team Bieberbach auf KTM.
Bei den Damen hatte dieses Mal in Anwesenheit von Sally Böde (Cross Team Böde) dennoch Nina Kaas vom KTM Team Musch lange Zeit die Nase vorne im Feld. Bis zum Boxenstopp zu Mitte des Rennens baute Nina ihren Vorsprung auch konsequent aus. Erst nach dem Tankstopp lag plötzlich zum ersten Mal bei diesem Lauf die haushohe Favoritin Sally Böde vor Nina Kaas. Dies änderte sich dann auch bis ins Ziel nicht mehr. Ursache für den Führungswechsel war wohl eine Durfahrtsstrafe durch die Box für Nina Kaas aufgrund eines nicht näher bekannten Regelverstoßes auf der Strecke. Die anfangs auf Rang 3 fahrende Marion Langenbach von Stefans Enduroshop musste sich nach vier gefahrenen Runden dann der stark aufkommenden Lokalmatadorin Jennifer Posolvsky kampflos beugen. Margit Müller vom MV Zella-Mehlis im Team Parthen ließ sich daraufhin ebenfalls nicht mehr lange darum bitten und ging an der vor ihr liegenden Marion Langenbach vorbei. Hinter Marion Langenbach sortierte sich dann Davina Trost vom MSC Frickenhausen /Team KTM Kosak auf ihrer KTM ein.
Sally Böde hingegen sicherte sich mit dem Sieg in diesem Lauf endgültig den Meistertitel in der Damenklasse der German-Cross-Country-Saison 2010.
Die Reihenfolge am Ende lautete schlussendlich:
1. Sally Böde (Cross Team Böde, KTM), 2. Nina Kaas (KTM Team Musch, KTM), 3. Jennifer Poslovsky (Suzuki), 4. Margit Müller (Team Parthen/MV Zella-Mehlis, Yamaha), 5. Marion Langenbach (Stefans Enduroshop, Beta), 6. Davina Trost (MSC Frickenhausen Team KTM Kosak,KTM), 7. Carmen Jankus (GasGas Deutschland Enduro-Team, Gas Gas), 8. Kerstin Schmidt (JETI-Xtream, KTM), 9. Andrea Volk (Team Bieberbach, KTM), 10. Nadine Maier (MSC Betra/MRS Racing, KTM).
Die drei besten Plätze bei den Gastfahrern belegten Christos Polisidis (KTM), Holger Krehn (TM) und Herbert Selinger vom MSC Bauschheim auf einer Suzuki. Ebenfalls als Gaststarter war wieder Martin Köck auf seiner elektrobefeuerten Zero unterwegs. Trotz mehrmaligem Batteriewechsel schaffte er es immerhin 11mal die Schefflenzer Strecke erfolgreich zu umrunden.