Der letzte Showdown der Profis in diesem Jahr und Meisterschaftsentscheid der XC Sport A
Im letzten Run des Tages stellten die XC Pro´s, XC Experts und ausnahmsweise auch die XC Sport A - Piloten noch einmal dem interessierten Zuschauer eine Kostprobe ihres Könnens zur Schau. Simo Kirssi ließ sich deshalb nicht zweimal bitten und übernahm vom ersten Meter an die Führung im Feld der Profis.
Ebenfalls einen guten Start hatte Marco Straubel, der sich dadurch auf Position zwei setzen konnte, und mit Stefan Svitko einen ebenfalls hochrangigen Kontrahenten unmittelbar im Nacken hatte. Lange konnte Straubel seinen direkten Rivalen jedoch nicht Paroli bieten, da er aufgrund beruflicher Gründe in der letzten Zeit nur sehr wenig einem geregelten Training nachgehen konnte. Nach knapp fünf absolvierten Runden hatte sich der schon in Mühlhausen souverän fahrende Chris Gundermann, gerade mal 17 Jahre alt, auf Platz zwei gesetzt, gefolgt von Dennis Ulrich, einem ebenfalls erst 17jährigen Fahrer, der üblicherweise im ADAC-MX-Youngster-Cup unterwegs ist und in Schefflenz lediglich als Gaststarter ins Rennen ging. Auf der Position 4 war zu diesem Zeitpunkt Christian Weiß auf der Zweitakt-TM unterwegs, gefolgt von Stefan Svitko und Mikael Musquin. Auf den weiteren Plätzen Steffen Albrecht und Samuli Aro, der mit heftigen Halsschmerzen und Motorproblemen nicht ganz die Leistung zeigen konnte, die man sonst von ihm gewöhnt ist. Erst auf Platz neun konnte Marco Straubel nach Ende von Runde vier die Zählstelle passieren.
Viele der Pro- und Expert- Piloten waren einfach den Umstand nicht gewöhnt, dass in deren Lauf auch noch die Sport A - Piloten mit von der Partie waren und somit erheblich mehr Überholmanöver als üblich anstanden. Genau ein solches Überholmanöver wurde auch Chris Gundermann letztendlich zum Verhängnis, nachdem er schon in der Box einen Kardinalfehler beging. Er verbot seinem Chef Andreas Parthen das Motorrad beim Tanken abzustellen und erhielt prompt dafür in der darauffolgenden Runde eine Durchfahrtsstrafe durch die Box. Allerdings behielt er trotzdem noch kurzzeitig Platz zwei. Ein hängengebliebener Pilot in der Steilauffahrt versperrte Gundermann dann aber den Weg und er kam dadurch zu Sturz. Unglücklicherweise fiel das Motorrad gegen einen Baum und bog den Schalthebel in das Motorgehäuse. Für Gundermann war damit das Rennen in Schefflenz schneller als erwartet zu Ende.
Bis in Runde acht blieb auf den ersten drei Plätzen im Klasssement alles beim Alten. Christian Weiß dagegen verlor zwei Plätze und lag damit nur noch auf Rang 6 hinter Musquin und Albrecht. Während Svitko auf der Position sieben verharrte, konnte Andy Boller an Straubel vorbeiziehen und Samuli Aro fiel aufgrund technischer Probleme an der Zündung bis auf Position 13 zurück.
Nach 15 gefahrenen Runden lag Simo Kirssi mit komfortablem Vorsprung von 1:04 Minuten souverän vorne, gefolgt vom nun mit schnellsten Runden im Feld unterwegs seiendem Dennis Ulrich. Mikael Musquin und Christian Weiß auf den Plätzen drei und vier dahinter. Chris Gundermann konnte zu diesem Zeitpunkt noch auf Position fünf in der Ergebnisliste ausgemacht werden.
Auf den weiteren Plätzen lagen Stefan Svitko, Steffen Albrecht, Marco Straubel und Andy Boller. Mehr als 15 Runden konnte Andy Boller am Ende des Rennens auf seinem Konto allerdings dann auch nicht verbuchen.
Kurz vor Ende der 120 Minuten musste Dennis Ulrich bei einem Überholmanöver einen Sturz hinnehmen. Bis er seine Honda wieder am laufen hatte, war der bis dahin auf Platz drei liegende Mikael Musquin an ihm vorbei gezogen.
Simo Kirssi konnte hingegen am Schluss auf einem komfortabeln Vorsprung von rund 3 Minuten aufbauen, und fuhr in seiner üblichen ruhigen, aber souveränen und schnellen Art das Rennen unbeirrt und stets ungefährdet zu Ende.
Der Endstand nach Ablauf der 120minütigen Rennzeit lautete dann schließlich:
1. Simo Kirssi (BMW Husqvarna Motorsport, BMW), 2. Mikael Musquin (Touratech Racing, BMW), 3. Dennis Ulrich (Honda), 4. Christian Weiß (TM- Racing Germany, TM), 5. Steffen Albrecht (Team Yamaha Parthen, Yamaha), 6. Stefan Svitko (ZAP Racing / Team KTM Jakobi, KTM), 7. Marco Straubel (BvZ Racing Team, KTM), 8. Jens Wiedemann (Suzuki), 9. Samuli Aro (KTM Sarholz Racing Team, KTM), 10. Martin Schneider (Team Parthen, Yamaha), 11. Andreas Schulz (Team Springschweine, KTM), 12. Chris Gundermann (Team Parthen, Yamaha), 13. Andy Boller (KTM Sarholz Racing Team, KTM).
Die Piloten der Klasse XC Experts starteten gemeinsam mit den XC Pro´s und mischten sich daher direkt in das Feld der Pro´s. Auf der linken Startseite mit den geraden Nummern hatten Ralf Scheidhauer, Manuel Böde und Lars Reuther den besten Start. Etwas verzögert kamen die Husaberg Piloten Derrick Görner und Manolito Welink in die Gänge. Auf der rechten Seite flog aufgrund der etwas kürzeren, besseren Linie Michael Herrmann an seinen Kontrahenten vorbei und ging als Erster in den kleinen Hang nach dem Start. Der Rest des Feldes verschwand in einer undurchsichtigen Staubwolke des Schefflenzer Parcours.
Nach knapp 4 gefahenen Runden hatte sich das Feld zunächst einmal etwas einsortiert und Lars Reuther die Pace vor Kevin Zdon und Derrick Görner übernommen. Derrick Görner konnte die Sache ruhig angehen lassen, da er die Meisterschaft schon in Mühlhausen unter Dach und Fach gebracht hatte. Anders sah es zwischen Lars Reuther und Michael Herrmann aus, da Reuther mit einem Tagessieg durchaus noch in der Lage war, vor Michael Herrmann als Vizemeister abgewunken zu werden. Und Michael Herrmann lag zu diesem Zeitpunkt nur auf Platz vier und hatte noch dazu das Problem, sich beim Start den Fuß aufs heftigste angeschlagen zu haben und dadurch zusätzlich beeinträchtigt gewesen zu sein. Auf der Position 5 dann Hannes Richter, der ebenfalls leichte Probleme am Start hatte, bis seine Kawasaki die Arbeit aufnahm. Daniel Weiß, mittlerweile auf du und du mit der großen Viertakt-TM rangierte derweil auf Rang 6 vor dem sehr gut gestarteten Ralf Scheidhauer. Die letzten 3 Plätze der TopTen nach Runde vier gingen schließlich an die Piloten Steffen Meiniger, Manolito Welink und Gunnar Junge.
In den darauffolgenden Runden wurde Kevin Zdon von der zweiten Position verdrängt und musste sich hinter Reuther (ganz vorne), Hannes Richter, Michael Herrmann, Derrick Görner und Daniel Weiß auf der 6. Position einreihen. Zu diesem Zeitpunkt waren 8 Runden bzw. runde 45 Minuten des Rennens absolviert. Auf den weiteren Plätzen waren Scheidhauer, Welink und der nun ebenfalls in die TopTen eingefahrene Pilot Marc Töppel auf Rang neun unterwegs. Steffen Meininger verteidigte währenddessen erfolgreich Position 10 im heiß umkämpften Feld.
Nachdem zu Rennmitte alle Piloten ihre Box zum Tanken angesteuert hatten, kehrte nahezu die alte Reihenfolge wieder im Feld der XC Experts ein. Reuther nach wie vor ungefährdet vorne weg fahrend, während Richter mit 17 Sekunden Rückstand folgte. Görner hingegen konnte sich an Herrmann vorbeischieben und lag damit auf Position drei. Herrmann mit nun 35 Sekunden Rückstand auf Position Nr. 4. Der wieder etwas erstarkte Kevin Zdon wiederum mit nur 11 Sekunden Rückstand hinter Herrmann. Ganze 3 Minuten trennten die Piloten Weiß, Welink, Töppel, Meininger und Junge auf den Rängen 6 bis 10 bei noch annähernd 42 zu fahrenden Minuten.
In diesen 42 Minuten ließen die Piloten auf den Positionen 1 bis 9 aber nichts mehr anbrennen und gingen in unveränderter Reihenfolge durch den Schefflenzer Zielbogen. Lediglich Gunnar Junge musste im letzten Renndrittel Federn lassen und Maximilian Koubik, Jens Schreiber und Tobias Gnann ziehen lassen. Mehr als Platz 13 stand damit für Junge am Ende nicht mehr zu Buche.
Lars Reuther hingegen hatte sein Ziel mehr als erreicht und mit diesem Sieg Michael Herrmann in der Meisterschaft auf Platz drei verdrängt. Dementsprechend sah man im Ziel einen strahlenden und freudig jubelnden Lars Reuther vom eingestaubten Motorrad steigen.
Endstand nach 120 Rennminuten:
1. Lars Reuther (DMSB-KTM-Kosak-MX-Junior Team, KTM), 2. Hannes Richter (Pfeil Kawasaki Youngster Team, Kawasaki), 3. Derrick Görner (Husaberg Deutschland/Team Engel, Husaberg), 4. Michael Herrmann (Team Zupin-Husqvarna, Husqvarna), 5. Kevin Zdon (Cross Team Böde, KTM), 6. Daniel Weiß (TM- Racing Germany, TM), 7. Manolito Welink (Team Welink Husaberg, Husaberg), 8. Marc Töppel (Kawasaki Elf Team Pfeil / Stanke Racing, Kawasaki), 9 Steffen Meiniger (KTM TEAM JAKOBI/ MV ARNSTADT, KTM), 10. Maximilian Koubik (SC Stiftland Mitterteich e.v. im ADAC, Yamaha).
Bei den ausnahmsweise im Lauf der XC Pro´s und Experts startenden Probanden der XC Sport A stand die Entscheidung um die Meisterschaft noch aus und es musste daher Schefflenz die Antwort bringen, ob Arne Mösch oder Marco Günther den Titel für sich beanspruchen konnte. Arne Mösch, der die letzten drei Rennen mit je einem Sieg klar für sich entschieden hatte, lag in der Meisterschaft zwar deutlich vorne, musste aber immerhin noch einige Pünktchen einfahren um am Ende die Sache zu seinen Gunsten zu entscheiden. Marco Günther hingegen musste schon ein wenig auf das Glück vertrauen, um Mösch den Titel noch entreißen zu können.
Am Start allerdings hatte zuerst einmal ein ganz anderer die Nase vorne. Robin Graube war der Erste, der den kurzen Hang nach dem Start vor dem Rest des Feldes hinauf jagte. Mit einigen Metern Abstand folgten nahezu gleichauf Marco Günther, Sandro Bürger und Martin Glöckner. Drei Meter dahinter waren ebenfalls auf gleicher Höhe Gregor Schropp und Gerhard Rheinfelder kräftig am Gasgriff schrauben. Erst nach drei weiteren Piloten (Manuel Günster, René Bornschein und Ulli Spichal) kam der Meisterschaftsführende Arne Mösch ins Blickfeldt der interessierten Zuschauer. Der Rest des Feldes verschwand dann zunächst einmal in einer dicken Staubwolke.
Es dauert aber nicht einmal ganze 4 Runden und Arne Mösch hatte sich an die Spitze des Feldes gesetzt. Gefolgt von Gregor Schropp, einem der Schefflenzer Lokalmatadoren. Marco Günther musste sich zwischenzeitlich mit Position 3 des Feldes anfreunden, da er den beiden Rivalen vorne nicht wirklich etwas entgegen zu setzen hatte. Auch BMW-Pilot Tillmann Pusch hatte in den 4 gefahrenen Runden mächtig auf die Tube gedrückt und reihte sich damit hinter Marco Günther ein. Position fünf sicherte sich derweil Sandro Bürger vor Martin Glöckner, der aber gerade mal eine Sekunde hinter Bürger rangierte. Auf den weiteren Plätzen kämpften Gerhard Rheinfelder, Ronny Züllich, Ulli Spichal und Markus Tolksdorf verbissen um jeden Zentimeter des Schefflenzer Bodens. In den folgenden Runden musste Gregor Schropp den Herren Günther, Pusch und Glöckner den Vortritt lassen und konnte in Runde sieben als Fünfter die Zählstelle passieren. Weit härter traf es dagegen Sandro Bürger, der vormals auf Position fünf liegend, plötzlich nur noch auf Position 22 gehandelt wurde.
Im weiteren verlauf des Rennens konnte Bürger dann aber wieder bis auf Position 17 vorfahren.
Auch Robin Graube, am Start noch ganz vorne im Feld wurde in den 7 gefahrenen Runden bis an die 14. Position durchgereicht.
Erst nachdem die Piloten nach Halbzeit nach und nach ihre Boxenstopps absolviert hatten, sortierte sich das Feld zunehmend wieder etwas. Nach wie vor hatte Mösch nach 80 gefahrenen Minuten vorne das Sagen, aber Tillman Pusch war im mit nur 5 Sekunden Abstand relativ dicht auf dessen Fersen. Weitere 16 Sekunden zurück Marco Günther und damit noch lange nicht außer Schlagdistanz zum Kontrahenten Mösch vorne. Schon mit etwas mehr Abstand dahinter die Kollegen Glöckner, Tolksdorf und Weingarten. Ronny Züllich hatte die letzten Runden des Rennens dazu genutzt, um Rheinfelder hinter sich zu lassen und bewegte seine KTM damit auf Position sieben der Wertungsliste. Weiteren Boden hatte auch Schropp verloren und wurde nun nur noch auf Position 9 gesichtet, während René Bornschein die TopTen zu diesem Zeitpunkt abschloss. In den letzten verbleibenden 40 Minuten konnte keiner der ersten drei Piloten noch einmal die Reihenfolge im klassement verändern, während auf Position vier nun Stefan Weingarten vor zu finden war.
Robin Graube gelang es dann noch einmal zu forcieren und damit am Ende immerhin noch Platz für sich zu erkämpfen.
Arne Mösch hatte einmal mehr deutlich unterstrichen, dass dieses Jahr der Meistertitel nur bei ihm an der richtigen Adresse war. Freudig strahlend fuhr er als Erster und neuer Meister der Klasse XC Sport A über die Schefflenzer Ziellinie.
Der Endstand nach Absolvenz von 20 gefahrenen Runden gestaltete sich dann wie nachfolgend aufgeführt:
1. Arne Mösch (Team Parthen/ MSC Rudolstadt, Yamaha), 2. Till Puschmann (Touratech Racing, BMW), 3. Marco Günther (KTM TEAM JAKOBI / MSTC Gembdental e.V im ADAC, KTM), 4. Stefan Weingarten (MSC Walldorf / Team Parthen, Yamaha), 5. Markus Tolksdorf (Yamaha Team Parthen, Yamaha), 6. Martin Glöckner (K&P Zweiradtechnik, Yamaha), 7. Kevin Romschinski (KTM Sarholz Racing Team, KTM, 8. Gerhard Rheinfelder (HMF Würzburg, KTM), 9. Robin Graube (Gas Gas Kadelack, Gas Gas), 10. Manuel Günster (Schroth Motorräder, Beta).