Die Macher der German Cross Country-Serie haben zum Auftakt gerufen und fast schon erwartungsgemäß eilten sie wieder aus ganz Quad-Deutschland, die Jünger der Vierradszene, um sich zum gemeinsamen ersten großen Kräftemessen der Saison zu treffen. Da tat es auch keinen Abbruch, dass man sich statt in Neuhaus nun in Triptis traf. Im Gegenteil, der eine oder andere dürfte nicht böse gewesen sein, hatten die meisten den schönen Rundkurs "Am Sandberg" doch noch vom Herbst des letzten Jahres in guter Erinnerung. Rund 70 Fahrer waren zum Start ins neue Cross Country-Jahr gekommen und schon beim ersten Rennen wurde es spannend.
Bei den Quads gibt es in dieser Saison einige Neuerungen. So werden in der Klasse der Sportfahrer B die "Neulinge" auf den Sportquads und die ATV-Piloten zusammen gewertet. Damit haben die Allrad-Driver nun zwar keine eigene Wertung mehr, dies tat dem Geschehen auf der Rennstrecke aber keinen Abbruch. Es verwunderte allerdings auch nicht, dass bei trockenen Bedingungen ein Sportquad vom Beginn des Laufes die Spitze des Feldes übernahm. Suzuki-Pilot Marko Dörfer ließ nichts anbrennen und gewann diese Klasse souverän. Nicht unbedingt eine Überraschung, ist Dörfer in dieser Klasse doch eigentlich eher nicht zu Hause. Dörfer hatte schon vor zwei Jahren zum Saisonauftakt in Sonneberg mit einem Laufsieg und in Marisfeld mit einem dritten Platz auf sich aufmerksam gemacht und hätte es in Triptis auch in der Sport-A-Klasse auf einen sechsten Platz gebracht. Deshalb hat die Rennleitung bereits reagiert und die Möglichkeit für Gastnennungen für Quad-Fahrer in dieser Klasse geschlossen. So ist sichergestellt, dass die ATVs und Quad-Einsteiger unter sich bleiben.
Spannend war es dafür auf den folgenden Plätzen, auf denen sich trotz der trockenen Bedingungen zwei ATV tummelten. Nico Wiesel vom Team Parthen Powersports sah eigentlich wie der sichere Zweitplatzierte aus. Der Renegade-Pilot, der mit einem 1000er-Kraftboliden unterwegs war, drehte souverän seine Runden. Doch kurz vor Rennende sollte es Olga Rouckova aus Tschechien sein, die ebenfalls auf einer Renegade, allerdings mit nur halbsoviel Kubik, wie Wiesel, an dem Bad Blankenburger vorbei zog und diesem bis ins Ziel auch keine Chance mehr zum Kontern ließ. Rouckova wurde Zweite, Wiesel Dritte. Auf Platz vier kam ein Neuling auf dem Sportquad ins Ziel. Max Thielicke hatte erst vor ein paar Wochen seine Yamaha Grizzly gegen eine Parthen-Powersports Can Am-DS getauscht, kam gut über die Runden und konnte sich über die gute Platzierung freuen. Auf Platz fünf kam mit Jan Hlousek ein Teamkollege und Landsmann der ATV-Lady Rouckova ins Ziel.
Und auch in der Sport-A-Klasse für Fahrer mit Sporterfahrung, die schon im vergangenen Jahr den einen oder anderen Meisterschaftspunkt geholt hatten, wurde gleich zum Saisonauftakt ordentlich angegast. Mit knapp 30 Fahrern war es diesmal die Fahrerklasse mit dem größten Starterfeld der Vierrad-Gemeinde, bester Pilot an der Spitze sollte der Nachwuchsfahrer Manfred Zienecker sein. Der Youngster, der im letzten Jahr noch in anderen Nachwuchsmeisterschaften unterwegs war fuhr ein starkes Rennen, brachte es in den eineinhalb Stunden auf 26 Runden und sicherte sich schließlich den ersten Saisonerfolg mit rund einer dreiviertel Minute Vorsprung vor Denni Maas. Der Suzuki-Pilot hatte es ebenfalls auf 26 Umläufe gebracht, und mit David Zielske seinen RMX-Racing-Teamkollegen um fast zwei Minuten hinter sich gelassen. KTM-Pilot Ronald Hackebeil vom Eastside-Racing-Team wurde Vierter, als Fünfter wurde Alfred Bauer abgewunken.
Spannung pur natürlich dann auch in der Klasse der Pro-Piloten. Hier meldete sich wieder einmal KTM-Pilot Stefan Schreiber eindrucksvoll zu Wort. Im vergangenen Herbst war der Winnender auch schon in Triptis vor Ort. Da noch mit Krücken und nur als Gast an der Strecke. Diesmal ließ er es wieder richtig krachen, bewies einmal mehr eindrucksvoll, wieso er schon seit einigen Jahren als Deutschlands schnellster Quad-Pilot gilt. Im Ziel hatte er gut eine Minute Vorsprung auf seinen Markenkollegen Kevin Ristenbieter. Der Dauerzweite der vergangenen Jahre musste auch diesmal wieder mit Platz zwei Vorlieb nehmen, nur dass es diesmal eben nicht Max Freund war, der vor ihm die Ziellinie überquerte. Der Quad-Briel-Pilot musste sich in Triptis mit Platz drei zufrieden geben, stellte seine Can Am auch mit einer Runde weniger als die beiden Top-Piloten von Triptis ab. Der unangefochtene Vorjahressieger der Sportfahrer, Udo Bauerfeind, wurde in Triptis Fünfter, nachdem er am Start Probleme hatte und sich vom Ende des Feldes nach vorn kämpfen musste. Auch auf Yvonne Röhrl waren die Augen gerichtet. Die Quad-Lady und Sport-Dritte aus 2011 wurde in Triptis Elfte.
Weiter geht es in der Cross Country-Serie schon in gut zwei Wochen. Dann steht mit dem Rennen in Walldorf eines der Saisonhighlights auf dem Plan.